Grundschule Königswalde
Grundschule Königswalde

Chronistisches zur Schulgeschichte in Königswalde

Unsere jetzige Schule an der Jöhstädter Straße wurde im Jahr 1885 erbaut. Das Schulgebäude feiert 2015 sein 130jähriges Bestehen.

Die Schulen spielten in der Vergangenheit, besonders im 19. und 20. Jahrhundert, eine zunehmend wichtige Rolle im dörflichen Leben.

Seit der Reformation kümmerte sich verstärkt die lutherische Kirche um die Bildung des Volkes und richtete für die ländlichen Gebiete in den Pfarrhäusern Schulen ein. Es existierte noch keine staatliche Schulpflicht im heutigen Sinne. Die Bauern- und Häuslerkinder wurden vom Pfarrer oder dem Kantor zum Schulbesuch angehalten. Der Schulbesuch der Kinder richtete sich danach, ob ihre Arbeitskraft zu Hause abkömmlich war oder nicht. Die Winterzeit war sicherlich die eigentliche Schulzeit für die Kinder. So bestanden sogenannte Winterschulen für Knaben.

Kantor Schreiber nannte als ersten für Königswalde im Jahre 1553 angestellten Lehrer Wolf Otto aus Annaberg. Bis 1900 folgten ihm 21 Hauptlehrer und Kantoren, die besonders im letzten Jahrhundert durch Hilfslehrer unterstützt wurden.

Das sächsische Königreich übernahm infolge der bürgerlichen Umwälzung im 19. Jahrhundert, volle Verantwortung für die Schulbildung. Ab 1835 bestanden die achtjährige allgemeine Schulpflicht und die Verpflichtung der Gemeinden zum Unterhalt der Schulen. Die Kontrolle des Schulwesens wurde 1873 vom evangelischen Landeskonsistorium getrennt und dem Kultusministerium unterstellt.

 

Das erste Schulgebäude in Königswalde wurde 1802 an der Mildenauer Straße auf dem Grund und Boden des Mühlengutes des Lehngerichtes auf der Ratsseite erbaut und gehört heute der Firma Oliver Krista.

In dieser Zeit fand der Schulunterricht teils im Pfarrhaus und im ehemaligen Bethäusel der Bergleute gegenüber der Pügnermühle statt, das später abgerissen wurde. Am 29. September 1802, dem Michaelistag, wurde das neue massive Schulgebäude eingeweiht.

Als erster Kantor und Schulmeister zog Andreas August Schreiber in die Lehrerwohnung ein. Der Kantor gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten in der Ortsgeschichte. In Sachsens Kirchengalerie Band 12 von 1844 wurden seine Verdienste gewürdigt. Er war der erste bedeutende Chronist seines Dorfes und leitete das Musikgeschehen des Ortes im schulischen und kirchlichen Rahmen. Er mobilisierte Dorfbewohner zu freiwilligen Einsätzen beim Schulneubau.

 

Der Schulmeister mit Herz und Seele ragt mit seinem gewaltigen Arbeitspensum und seiner Einstellung zur Erziehung der Jugend deutlich aus der Masse seiner damaligen Berufskollegen heraus. Alte Schulhefte zeigen, dass er seinen Schülern besonders die Geschichte ihres Dorfes nahebrachte. Kantor Schreiber wirkte in Königswalde von 1798 bis 1837. In seine Amtszeit fiel das neue Schulpflichtgesetz von 1835. Die achtjährige Schulpflicht galt für Mädchen und Jungen gleichermaßen. Die Zahl der Schulpflichtigen wuchs in Königswalde auf 350. 1836 stellte die Gemeinde einen zweiten Lehrer, der die Mädchen unterrichtete ein.

Der Ort besaß seitdem über mehrere Jahrzehnte einen Knaben- und Kirchschullehrer und einen Mädchenlehrer.

 

Das neue Schulgebäude reichte bald nicht mehr aus. Im Jahr 1864 baute man eine zweite Schule mit zwei Klassenzimmern und zwei Lehrerwohnungen, die sogenannte untere Schule an der Lindenstraße auf der Amtsseite. Das Gebäude, indem seit 1926 die Postagentur untergebraucht war gehört heute der Familie Kaltofen.

 

Nach der Vereinigung der Amts- und Ratsseite zur einheitlichen politischen Gemeinde Königswalde ging der neue Rat auch bald an die Planung eines gemeinsamen größeren Schulgebäudes. Im Jahr 1885 konnte die neue Schule nach kurzer Bauzeit feierlich eingeweiht werden. Im 20. Jahrhundert reichte die Zahl der Klassenzimmer bald nicht mehr. Die Schule an der Lindenstraße nutzten vier Klassen weiter für den Unterricht. Am 28. Mai 1925 fasste der Gemeinderat einstimmig den Beschluss, am Schulgebäude einen Erweiterungsbau für 4 weitere Klassenzimmer vorzunehmen. Dieser Beschluss trug dazu bei, dass das Schulfest zum 40-jährigen Schuljubiläum am 5. Juli 1925 in festlicher Hochstimmung stattfand.

Schon am 19. September 1925 feierten die Bauleute das Hebefest des Anbaus, und 1926 zogen die Klassen der unteren Schule in die gemeinsame Schule um. Und so stehen noch heute an der Vorderfront der Schule zwei Jahreszahlen 1885 und 1925.

 

So erhielt die Königswalder Schule 1925 ihr heutiges Aussehen. Ausstattung, Schulmittel und die Menschen wechselten. Jeder heute lebende Königswalder, der seine Kindheit in Königswalde verbrachte, hat diese Schule besucht und trägt seine persönlichen Erinnerungen an die Schulzeit mit sich. So wie sich Name und Status der Schule mit den politischen Systemen veränderten, wechselten auch die Lehrinhalte und Erziehungsziele. Von der Kirchschule Königswalde in der Kaiserzeit, zur Volksschule zwischen den Weltkriegen, zur 10-Klassigen Allgemeinbildeten Polytechnischen Oberschule in der  DDR, die 1970 den Namen des Kommunisten Hans Beimler verliehen bekam, bis hin zur heutigen Grundschule ging die Entwicklung. Schul- und Heimatfeste begleiteten diese und neben der Präsentation der wissensmäßigen und politischen Erziehung der Jugend  durch die Schule waren diese Feste immer wieder kulturelle Höhepunkte im Dorfleben, bei denen die Königswalder den Nachbarorten zeigten, dass sie zu feiern verstanden.

Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 ergaben sich Änderungen im Schulwesen.

Mit Beginn des Schuljahres 1992/93 gab es in Königswalde keine, wie bisher üblich, Polytechnische Oberschule mehr. Nachdem bis Schuljahresende 1993 noch einmal  4 Klassen der Mittelschule unterrichtet werden konnten, fiel im Sommer des gleichen Jahres die Entscheidung, nur noch eine Grundschule in Königswalde aufrechtzuerhalten. Ein langer Kampf um den Erhalt einer eigenständigen Mittelschule, den man in Königswalde letztlich verlor, ging zu Ende. Diese Entscheidung musste, nachdem es im Jahr 1992 noch heftige Diskussionen stattfanden, von den Eltern nun akzeptiert werden. Man konnte nun wählen, auf welche Schule man die Kinder schicken wollte. Das Angebot der Jöhstädter Mittelschule, Schüler aus Königswalde aufzunehmen, wurde von den meisten Eltern angenommen.

 

Unser Schulgebäude wurde noch im Jahr 1993 innen umfassend saniert und renoviert und so konnten unsere Kinder zu Schuljahresbeginn in mit neuem Möbel ausgestatteten Klassenzimmer einziehen.

 

Seit dieser Zeit wurde in unser Schulgebäude immer wieder Geld durch den Schulträger, die Gemeinde, investiert zu Gunsten unserer Kinder.

Auf dem ehemaligen „Schulturnplatz“ gegenüber der Schule entstand im Jahr 2009 eine moderne Schulturnhalle und 2011 ein Außensportfeld.

Beste Voraussetzungen für unsere Kinder auch im 130. Jahr des Bestehens unseres Schulgebäudes.

(Quellen:    Dr. Lothar Klapper Königswalder Geschichtsbuch erschienen 2000;

                 Königswalder Geschichtsbuch Teil II erschienen 2011 und

                 Frau Simone Otto Königswalder Chronik seit 1990)

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